eugen früh

Eugen Frühs koloristische Malerei bezieht ihre Wurzeln unverkennbar aus der Anschauung der Kunst von Bonnard und Vuillard. Anfänglich steht die menschliche Figur – Arbeiter, Gaukler, Passanten – im Zentrum seiner von schwungvollen Pinselstrichen und erdigen Farben geprägten Bilder.
Doch zunehmend löst er sich von der reinen Motivschilderung, um sich einem freien Ornamentalismus mit bisweilen arabesken Gestus zuzuwenden. Die Auseinandersersetzung mit dem Kubismus und Paul Klee schlägt sich ab Anfang der 1960er Jahre in sensiblen Farbkompositionen nieder, deren teils ornamental, teils geometrisch strukturierte Flächen dank unterschiedlichem Malduktus und variierter Oberflächenstrukur sich zum bewegten, fein abgestuften Ganzen fügen.
Neben der Malerei pflegt er vor allem in früheren Jahren die Zeichnung – anfänglich als Broterwerb, wie er’s nannte – in Form von Illustrationen zu Literatur und Zeitungreportagen die durch kühnen Strich und dynamische Gestik überzeugen.
In Frühs Werk spiegelt sich eine Sehnsucht nach Harmonie der Wesen und Dinge, die sich oftmals mit leiser Melancholie und Flüchtigkeit paart; Früh selbst sprach von der «Beschwörung eines verzauberten Moments, eines verlorenen Paradieses». Gleichnis und Vision dafür war ihm ganz besonders die mediterrane Welt mit ihrem «unsentimentalen» Licht.
Immer sind Eugen Frühs Bilder auch Ausdruck der ihm eignen vornehmen Zurückhaltung, die sich in einer formal wie farblich kontrollierten Spannung manifestiert – Qualitäten, die den Künstler zeitweise aus dem Fokus der Kunstgeschichte rückten.
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