erna yoshida blenk

Ihre vom französischen Nachimpressionismus beeinflussten Stilleben mit Blumen und Früchten sowie ihre zahlreichen fernöstlichen Ideogramme in Öl, Tempera und Collagetechnik reflektieren die Lebensumstände und den Lebensentwurf Yoshida Blenks. Als uneheliche Tochter des Winterthurer Kaufmanns Werner Blenk in Shanghai geboren, verbindet sie mit ihrer Jugendzeit in Japan und China vage und eher zwiespältige Erinnerungen.
Ihre Biografie gewinnt an Kontur, als sie in die Familie eines Onkels väterlicherseits nach Winterthur übersiedelt und – als umschwärmte Exotin – die damalige Kunstgewerbeschule Zürich besucht, und zwar, wie sie gern präzisierte, «die Malklasse und nicht nur die Grafikklasse»!
Sie verfügt damit über die gleiche Grundlage für eine künstlerische Karriere, stellt diese aber mit der Heirat zu Gunsten ihres Mannes zurück und teilt so das Schicksal vieler Künstlergattinnen ihrer Zeit. Während Eugen Früh grosse Formate und Wandmalereien schafft, beschränkt sie sich auf kleinformatige, flächig konzipierte Bilder von dekorativem Charme, aber wenig künstlerischer Durchschlagskraft. Allerdings steht eine Gesamtwertung ihres Werk noch aus.
Nach Frühs Tod zieht sie sich aus dem vormals von zahlreichen Künstlerfreundschaften animierten öffentlichen Leben zurück. Mit der Zuwendung zu einem pointierten Feminismus scheint sie die Jahre an seiner Seite kompensieren zu wollen.
Ihre letzten Lebensjahre sind zunehmend von selbstgewählter Einsamkeit, Verbitterung und bewusster Abkapselung geprägt.